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- Hilfsmittel für Senioren
Mobiler Notruf
Der Hausnotruf trägt seit vielen Jahren zu einer höheren Sicherheit von Senior*innen im häuslichen Umfeld bei. Stürzt die pflegebedürftige Person, lässt sich mit nur einem Knopfdruck ein Alarm auslösen und Hilfe rufen. Um auch unterwegs nicht auf diese praktische Erfindung verzichten zu müssen, gibt es seit einigen Jahren auch einen mobilen Notruf.
Das Wichtigste in Kürze
- Der mobile Notruf ist eine praktische Ergänzung zum klassischen Hausnotruf, um im Notfall auch unterwegs schnell Hilfe alarmieren zu können. Darüber hinaus verfügen einige Modelle über praktische Zusatzfunktionen.
- Es gibt zwei unterschiedliche Systeme des mobilen Notrufs. Während das eine im Notfall eine Verbindung mit einer 24-Stunden-Notrufzentrale herstellt, setzt das andere eine SMS ab und wählt eine zuvor eingespeicherte Nummer.
- Die Pflegekasse trägt bei Menschen mit einem anerkannten Pflegegrad die anfallenden Kosten bis zu 23 Euro monatlich.
Was ist ein mobiler Notruf?
Der mobile Notruf ist ein kleines Gerät, das durch eine integrierte SIM-Karte wie ein Mobiltelefon Daten senden und empfangen kann. Die Datenübertragung ist allerdings komplett auf die Notsituation ausgelegt und dementsprechend kompakt.
Viele Modelle bieten zudem die Möglichkeit der GPS-Ortung, sodass der Standort automatisch ermittelt und an festgelegte Empfänger*innen übertragen werden kann.
Um das Gerät bequem mitführen zu können, ist es als Anhänger, Kette oder auch als Armband erhältlich. Mobile Notrufe gibt es als zwei unterschiedliche Systeme:
- Sender mit einer SIM-Karte, die im Bedarfsfall eine Liste einprogrammierter Telefonnummern anwählen
- zertifizierte Systeme, die mit einer 24-Stunden-Notrufzentrale verbunden sind
Zudem gibt es inzwischen spezielle Notruf-Apps für das Smartphone, die im Ernstfall auf Knopfdruck den Kontakt zu einer Notrufzentrale herstellen und den Standort übermitteln.
Für wen eignet sich ein mobiler Notruf?
Der mobile Notruf erhöht die Sicherheit – nicht nur von Senior*innen, die im Alltag mobil bleiben möchten, sondern auch von Menschen, die sich allein in abgelegener Natur aufhalten, von Epileptiker*innen oder auch Taxifahrer*innen, die per stillem Alarm auf einen Notfall aufmerksam machen. Ein mobiler Notruf bietet sich an für:
- Menschen mit chronischen Erkrankungen
- Personen, die bereits einen Schlaganfall erlitten haben
- Menschen jeden Alters, die ängstlich sind
- Sportler*innen in entlegenem Gelände
- gebrechliche Menschen, die nicht mehr sicher auf den Beinen sind
Ablauf eines Notrufes
Je nach System unterscheidet sich auch geringfügig der Ablauf bei einem Notfall:
1. Kontakt mit der Notrufzentrale
2. Benachrichtigung von Kontaktpersonen
Funktionen des mobilen Notrufs
Den mobilen Notruf gibt es anbieterabhängig in verschiedenen Ausführungen. Einfache Geräte verfügen lediglich über einen Notrufknopf und eine Lautsprecher-Mikrofon-Kombination, um im Ernstfall mit der Notrufzentrale kommunizieren zu können. Darüber hinaus gibt es smarte Geräte mit einer Vielzahl weiterer Funktionen:
- Sturz-Detektor durch Beschleunigungssensor
- integriertes Mini-Mobiltelefon
- Ortung per Google Maps
- Sprachüberwachung
- Lagesensor
- manueller Alarm auf Knopfdruck
Der Lagesensor ermittelt dabei den Neigungswinkel und löst nach einer bestimmten Zeit einen Voralarm aus. Wird dieser nicht unterbrochen, setzt das Gerät einen Notruf ab.
Möglich ist teilweise auch eine Kombination mit dem Hausnotruf, sodass hier z. B. der Wohnungsschlüssel hinterlegt werden kann.
Kostenübernahme durch die Pflegekasse
Bei einem anerkannten Pflegegrad trägt die Pflegekasse die monatlichen Kosten eines Notrufsystems von bis zu 23 Euro. Dies trifft auf die Systeme zu, die mit einer Notrufzentrale arbeiten, bei der im Ernstfall auch die wichtigsten Daten der Personen hinterlegt sind.
Andere Geräte ohne Anbindung an die Notrufzentrale gehen mit einmaligen Anschaffungskosten und dem Betrieb einer SIM-Karte einher. Hier reicht eine einfache Prepaid-Karte aus, Datentarife sind nicht erforderlich.