Hublift oder Hebelifte: Kosten, Funktion und Vorteile

Für Rollstuhlfahrer:innen stellen bereits geringe Höhenunterschiede ein unüberwindbares Hindernis dar. Die baulichen Gegebenheiten bieten nicht immer ist ausreichend Platz, um eine Rollstuhlrampe einzubauen. Ein Rollstuhl-Hublift kann dann eine Alternative sein. Er ist relativ platzsparend, da er die Nutzer:innen senkrecht nach oben und unten befördert.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Hublift ermöglicht Menschen mit Mobilitätseinschränkungen das Überwinden von Höhenunterschieden bis zu etwa 3 Metern.
  • Die Hebebühne bewegt sich wie ein kleiner Aufzug nach oben und nach unten, sodass für den Einbau nur ein relativ geringer Platzbedarf erforderlich ist.
  • Bei einem anerkannten Pflegegrad beteiligt sich die Pflegekasse unter bestimmten Voraussetzungen an den Hebelift Kosten mit bis zu 4.000 Euro.
  • Spezielle Förderprogramme können außerdem eine finanzielle Unterstützung bieten.

Was ist ein Hublift?

Ein Hublift, auch Hebelift genannt, besteht aus einer barrierefrei befahrbaren Plattform, die sich auf Knopfdruck senkrecht in die Höhe bewegt. So können Nuzer:innen Höhenunterschiede von bis zu etwa 3 Metern überwinden. Der Einbau kann im Innenbereich erfolgen. 

Um im Außenbereich den Wetteranforderungen zu genügen, sind spezielle Hublifte für außen in der Regel aus Edelstahl oder Aluminium gefertigt. Sie sind besonders unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Temperaturunterschieden oder der UV-Strahlung.

Die Lifte funktionieren wie ein Aufzug, der einen treppenunabhängigen Transport gestattet. Über einen elektrischen Motor erfolgt der Antrieb. Die Transportgeschwindigkeit beträgt meist rund 5 Zentimeter je Sekunde – das bedeutet, für einen Höhenunterschied von 1,50 Metern fallen rund 30 Sekunden Fahrtzeit an, für 3 Meter 60 Sekunden.

Vorteile eines Hublifts

Ein Hublift hat viele Vorteile für Eigentümer:innen. Durch seinen recht platzsparenden Einbau eignet er sich in einigen Haushalten beispielsweise besser als ein Rampensystem. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist, dass sich Rollstuhlfahrer:innen, anders als bei einem Sitzlift, nicht umsetzen müssen.

Insgesamt hat ein Hublift folgende Vorzüge:

  • relativ platzsparender Einbau
  • keine komplizierten Umbauten erforderlich
  • verschiedene Größen und Ausstattungsmerkmale
  • auch als Lastenlift einsetzbar
  • nachträglicher Einbau und unkomplizierter Rückbau möglich
  • flexible Einbaumöglichkeiten, beispielsweise über Eck
  • hohes Maß an Sicherheit
  • Zuwachs an Selbstständigkeit von Rollstuhlfahrer:innen
  • im Innen- und Außenbereich möglich
  • für den privaten und öffentlichen Bereich nutzbar
  • günstiger als Plattformlift
  • einfache Bedienung

Gut zu wissen!

Bevor Sie einen Hublift mieten oder kaufen, ist es sinnvoll, sich mit den verschiedenen Liftarten auseinanderzusetzen. Ist Ihr Angehöriger auf einen Rollstuhl angewiesen, ist ein Hublift für den Rollstuhl meist besser geeignet als ein Sitzlift, ein Stehlift kommt in der Regel nicht infrage.

Ausstattungsmerkmale: Welche Hublifte gibt es?

Hublifte gibt es in ganz verschiedenen Varianten. Einige Modelle bieten einen Einstieg über Eck, sodass der Lift von drei Seiten aus befahrbar ist und auf zwei Seiten verlassen werden kann.

Die maximale Hubhöhe variiert bei den Liften, ebenso wie die zugelassene Tragkraft. Bei durchschnittlichen Geräten liegt die Traglast bei 200 bis 300 Kilogramm. Doch gibt es auch leistungsstärkere Modelle, die bis zu 400 Kilogramm befördern können. Für Rollstuhlfahrer:innen ist zudem die Durchfahrtsbreite entscheidend, damit es keine Probleme beim Rangieren gibt.

Besonders praktisch: Viele Modelle sind mit einem elektrischen Türöffner ausgestattet.

Die Bedienung erfolgt bequem über eine Fernbedienung, Bluetooth oder einen Joystick. Einige Ausführungen verfügen daneben über eine Handsteuerung, die mit einem Spiralkabel am Lift befestigt ist oder funktionieren über einen Totmannschalter, der während der Fahrt gedrückt bleiben muss.

Bauliche Anforderungen an den Einbau eines Hublifts

Der Einbau eines Hublifts ist vergleichsweise unproblematisch. Er kann meist ohne Schwierigkeiten nachträglich und ebenso in Mietwohnungen erfolgen. Das vereinfacht wiederum den Rückbau, wenn der Lift nicht mehr benötigt wird.

Bauseitig sind vor allem die Außenmaße des Lifts von Bedeutung. Eine Grundfläche von 1,1 bis 1,8 Quadratmetern reicht in der Regel aus.

Neben der Länge und Breite gilt die Aufmerksamkeit der Rampe. Diese klappt sich auch außerhalb der Bühne auf, wofür genügend Platz vorhanden sein muss. Möglich ist zudem das Einlassen in den Boden, sodass der Lift ebenerdig befahrbar ist. Dadurch benötigt der Hublift keine Rampe.

Hublift-Kosten: Mit diesem Betrag müssen Sie rechnen

Insgesamt sind Hublifte etwas günstiger als Plattformlifte, da keine Anpassungen an den Treppenverlauf nötig sind. Dennoch fallen je nach Modell Kosten zwischen 5.000 und 18.000 Euro an. Die Kosten für einen Hublift hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Modell
  • Antriebsart
  • Zustand (neu oder gebraucht)
  • Hubhöhe
  • Tragfähigkeit
  • weitere Ausstattungsmerkmale

Gebrauchte Lifte sind dabei um bis zu 50 Prozent günstiger. Zudem ist es möglich, einen Hublift zu mieten oder zu leasen. In diesem Fall liegen die monatlichen Kosten bei etwa 100 bis 150 Euro.

Neben den Anschaffungskosten entstehen Betriebskosten. Diese liegen etwa genauso hoch wie die jährlichen Stromkosten für eine Waschmaschine. Hinzu kommen die Kosten für eine regelmäßige Wartung.

So finanzieren Sie einen Hublift

Die Anschaffung eines Hublifts ist mit erheblichen Kosten verbunden. Um diese zumindest teilweise zu verringern, bieten sich verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten an.

  • Fördermittel der KfW: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert den Umbau zur Schaffung von altersgerechtem Wohnraum mit unterschiedlichen Programmen wie dem Kredit für den altersgerechten Umbau (159). Achtung: Bei Förderprogrammen ist es wichtig, dass die Antragstellung vor der Durchführung der Umbaumaßnahmen erfolgt.
  • Zuschuss durch die Pflegekasse: Liegt ein anerkannter Pflegegrad vor, besteht ein Anspruch auf Maßnahmen zur Wohnraumanpassung, sofern diese dazu beitragen, die Eigenständigkeit einer Person zu fördern oder dauerhaft sicherzustellen. In diesem Fall steuert die Pflegekasse bis zu 4.000 Euro je Maßnahme bei. Bei einer Wohngruppe ist ein Zuschuss für maximal vier Personen, also insgesamt 16.000 Euro, möglich.

FAQ – Häufig gestellte Fragen rund um Hublifte

Ein Hublift besitzt eine Plattform, die beschritten oder mit einem Rollstuhl befahren werden kann. Per Knopfdruck bewegt sich die Plattform senkrecht in die Höhe und kann bis zu 3 m Höhenunterschied überbrücken.

Die Kosten für einen Hublift richten sich stark nach der Antriebsart, den Materialien und der Tragfähigkeit. Außerdem spielen die Ausstattungsmerkmale eine Rolle. Grob können Interessenten mit einem Preis zwischen 5.000 und 18.000 Euro rechnen.

Die Anschaffung eines Hublifts fällt in den Aufgabenbereich der Nutzer:innen. Allerdings kommen unter Umständen Förderprogramme der KfW oder ein Zuschuss der Pflegekasse infrage. Bei letzterem ist ein Pflegegrad nötig.

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