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Weihnachten mit Senior:innen: So gestalten Sie das Fest liebevoll

Weihnachten steht vor der Tür und bringt seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich. Mit einem pflegebedürftigen Angehörigen besorgen Sie nicht nur die Geschenke, schmücken den Baum und planen das Essen, sondern kümmern sich auch darum, dass Ihr Familienmitglied genug Ruhe, Sicherheit und vertraute Rituale bekommt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Fest trotzdem stressfrei gestalten, kleine Stolperfallen vermeiden und schöne gemeinsame Momente schaffen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Weihnachten kann für Senior:innen emotional intensiv sein, da festliche Rituale und Erinnerungen oft sowohl Freude als auch Trauer auslösen.
  • Einsamkeit betrifft nicht nur Senior:innen, sondern kann auch pflegende Angehörige belasten, besonders wenn Familienmitglieder an anderen Orten feiern.
  • Kleine gemeinsame Momente und offene Kommunikation helfen, Überforderung zu vermeiden und die Feiertage positiv zu gestalten.

Das bedeutet die Weihnachtszeit für Senior:innen

Weihnachten hat für viele Senior:innen eine besondere Bedeutung. Es ist nicht nur ein Fest der Geschenke, sondern vor allem eine Zeit, die Nähe, Geborgenheit und Vertrautheit vermittelt. Rituale wie das Schmücken des Baums, das gemeinsame Singen oder lieb gewonnene Gerüche und Lichter wecken Erinnerungen an frühere Feste.

Für Senior:innen kann die Weihnachtszeit auch emotional wichtig sein, weil sie Halt und Orientierung bietet – besonders, wenn der Alltag und die Mobilität durch die Pflegebedürftigkeit eingeschränkt sind. Weihnachten wird so zu einem Fest, das die soziale Bindung, das Wohlbefinden und die emotionale Stabilität stärkt. Als pflegender Angehöriger können Sie diese Bedeutung unterstützen, indem Sie das Fest bewusst an die Bedürfnisse Ihres Familienmitglieds anpassen und kleine, vertraute Rituale beibehalten.

Weihnachten mit Pflegebedürftigen ist oft ein Drahtseilakt

Vor allem an Weihnachten liegen Freude und Stress nah beieinander. Die festlichen Aktivitäten, ungewohnte Abläufe oder Besuch von vielen Familienmitgliedern können sowohl Senior:innen als auch pflegende Angehörige stressen. Oft klaffen die Vorstellungen von einem entspannten Weihnachtsfest bei den Generationen auseinander. Vielleicht möchte Ihr Angehöriger gerne die Abendmesse besuchen, für Sie bedeutet der Ausflug mit der Gehhilfe aber einen großen Aufwand – außerdem stellen Sie sich einen besinnlichen Abend so nicht vor.

Weihnachten bedeutet aber vor allem eines: Kompromisse. Dabei geht es darum, die Feiertage so zu gestalten, dass sowohl Ihr Angehöriger als auch Sie selbst die Zeit genießen können, ohne dass jemand überfordert wird. Gerade dieser Balanceakt macht Weihnachten mit pflegebedürftigen Senior:innen besonders – hier gibt es viel Platz für die kleinen, besonderen Momente, an die man sich später gern erinnert.

So planen Sie Weihnachten mit Senior:innen stressfrei

An Weihnachten sollten weder die festliche Stimmung noch die individuellen Bedürfnisse zu kurz kommen. Möglich wird das mit einer sorgfältigen Planung.

  • Überlegen Sie mehrere Wochen vor dem Fest, welche Aktivitäten für alle machbar sind und besprechen Sie diese mit Ihrem Angehörigen.
  • Planen Sie den Tagesablauf so, dass ausreichend Ruhepausen möglich sind.
  • Überfrachten Sie Ihren Angehörigen und sich selbst nicht mit Besuch oder Feierlichkeiten – niemand sollte sich überfordert fühlen.
  • Bereiten Sie kleinere, überschaubare Aktivitäten vor, die Freude bereiten, ohne Stress zu erzeugen.
  • Seien Sie flexibel: Weihnachten verläuft nicht immer nach Plan, Anpassungen gehören in vielen Familien dazu.

Wenn Sie mögen: Hängen Sie den Weihnachtsplan gut sichtbar an den Kühlschrank – das steigert die Vorfreude.

Unterstützen Sie die Weihnachtsgedanken bei Senior:innen

Weihnachten schafft Momente, in denen Senior:innen über das vergangene Jahr nachdenken und besondere Erinnerungen wieder aufleben lassen können. Vielleicht denken sie an frühere Feste, an Traditionen, die sie selbst geprägt haben, oder an kleine Freuden, die ihnen besonders geblieben sind. Für manche steht die Verbindung zu Familie und Freund:innen im Mittelpunkt, für andere sind es die stillen, besinnlichen Augenblicke, in denen sie in Erinnerungen schwelgen.

Mit folgenden Tipps helfen Sie Weihnachtsgedanken bei Senior:innen auf die Sprünge:

  • Schauen Sie sich gemeinsam Fotoalben an, um Erinnerungen aufleben zu lassen.
  • Erzählen Sie sich gegenseitig kurze Geschichten aus der Familie oder von früheren Weihnachten.
  • Lesen Sie Gedichte oder Weihnachtsgeschichten laut vor, die Ihrem Angehörigen vertraut sind.
  • Spielen Sie musikalische Klassiker ab, die Erinnerungen wecken.
  • Holen Sie persönliche Erinnerungsstücke hervor, zum Beispiel eine alte Weihnachtsglocke oder lieb gewonnenen Christbaumschmuck.

Zwischen den Tagen: Beschäftigen Sie sich gemeinsam

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr eignen sich optimal für ruhige Aktivitäten. Sie können gemeinsam Lieblingsfilme anschauen, Spiele, Rätsel oder leichte Bastelaktionen machen. Das alles sorgt für eine gemütliche Unterhaltung und rückt den Pflegealltag in den Hintergrund.

Dazu ein paar Ideen:

  • Schreiben Sie gemeinsam kleine Briefe oder Weihnachtskarten an Freund:innen oder Familienmitglieder.
  • Sortieren Sie alte Postkarten, Urlaubsfotos oder Sammlungen und sprechen Sie über die Erinnerungen daran.
  • Hören Sie gemeinsam Hörbücher oder Radiosendungen.
  • Pflanzen Sie Zimmerpflanzen um oder pflegen Sie gemeinsam die bestehenden.
  • Basteln Sie zusammen kleine Geschenkideen für das neue Jahr, wie einfache Glücksbringer oder Papiersterne.
  • Machen Sie kurze Spaziergänge, wenn möglich, oder beobachten Sie gemeinsam die Winterlandschaft vom Fenster aus.
  • Backen oder dekorieren Sie Plätzchen in kleinen, überschaubaren Schritten.
  • Gestalten Sie ein kleines Tagebuch oder eine Collage über die schönsten Momente des vergangenen Jahres.

Gut zu wissen!

Gerade an Weihnachten kann es schnell zu viel werden – für Senior:innen genauso wie für pflegende Angehörige. Wichtig ist, dass Sie miteinander klar kommunizieren, wenn etwas überfordert oder unangenehm ist.

Leichtes Basteln mit Senior:innen zu Weihnachten: die besten Ideen

Basteln in der Weihnachtszeit kann Senior:innen Freude bereiten und gleichzeitig die Feinmotorik und Konzentration fördern. Wichtig ist, dass die Aktivitäten einfach umzusetzen sind und keine großen körperlichen Anstrengungen erfordern.

  • Gestalten Sie gemeinsam Weihnachtskarten, indem Sie sie bemalen, stempeln oder mit Aufklebern verzieren.
  • Basteln Sie einfachen Christbaumschmuck aus Papier, Filz oder leichten Materialien – wie wäre es mit Sternen, Engeln oder Kugeln?
  • Verzieren Sie Kerzenhalter oder kleine Gläser mit Papier, Bändern oder Naturmaterialien.
  • Dekorieren Sie Geschenkverpackungen oder kleine Beutel, zum Beispiel mit Aufklebern oder Schleifen.
  • Schmücken Sie Plätzchendosen, indem Sie diese bemalen oder bekleben.
  • Stellen Sie gemeinsam einen Adventskalender für das neue Jahr zusammen, zum Beispiel mit kleinen Päckchen oder Umschlägen.

Solche einfachen Bastelideen schaffen gemeinsame Momente, wecken Erinnerungen und sorgen für eine festliche Stimmung ohne dass Senior:innen überfordert werden.

Einsamkeit an Weihnachten mit Senior:innen

Einsamkeit spielt in der Weihnachtszeit eine besondere Rolle, für Pflegebedürftige und für pflegende Angehörige oft gleichermaßen. Wenn sich um Ihr Familienmitglied kümmern, können Sie vielleicht keine Festivitäten bei Freund:innen oder Ihrem Lebenspartner beziehungsweise Ihrer Lebenspartnerin wahrnehmen – dadurch fühlen Sie sich womöglich isoliert. Einsamkeit im Alter wird für Pflegebedürftige vor allem an Weihnachten spürbar. Durch die festliche Stimmung wird ihnen bewusst, welche Menschen ihnen fehlen.

Das Alleinsein fällt Pflegebedürftigen meist auch deshalb in dieser Zeit besonders schwer. Das bedeutet aber nicht, dass Sie zwangsweise auf Festivitäten außerhalb der häuslichen Pflege verzichten müssen. Sprechen Sie mit Ihrem Angehörigen über Ihre Pläne und organisieren Sie eine Ersatzbeschäftigung – vielleicht gibt es ein Treffen im Seniorencafé oder ein Nachbar kann Ihrem Familienmitglied für ein paar Stunden Gesellschaft leisten.

FAQ – Häufige Fragen zu Weihnachten mit Senior:innen

Weihnachten weckt Erinnerungen an frühere Feste, an Traditionen oder an Angehörige, die nicht mehr da sind. Diese Mischung aus Freude und Nostalgie macht die Feiertage für viele Senior:innen intensiv.

Gerade wenn andere Familienmitglieder feiern oder unterwegs sind, bleibt die Verantwortung für die Pflegebedürftigen oft bei pflegenden Angehörigen. Diese Verantwortung, gepaart mit dem Wunsch, allen gerecht zu werden, kann anstrengend sein.

Angehörige können darauf achten, dass sich Pflegebedürftige wohlfühlen und nicht überfordert werden. Es kann hilfreich sein, den Tagesablauf ruhiger zu gestalten, gemeinsame Momente zu schaffen und auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen.

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Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort
Fachjournalistin für Gesundheit/Medizin & Familie

Über unsere Autor:innen

Jennifer Ann Steinort ist Autorin bei den Pflegehelden. Sie verfasst Ratgeber, die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen Tipps für den Pflegealltag vermitteln. Ihre Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Finanzierung, Pflegemaßnahmen und Wohlbefinden. Ihr persönliches Anliegen ist, selbst komplexe Sachverhalte leserfreundlich zu formulieren.

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