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Einsamkeit im Alter: Gründe und Hilfe für Angehörige

Ein Kloß im Hals, ein seltsames Gefühl im Bauch oder eine Schwere, die sich auf den ganzen Körper legt – Menschen empfinden Einsamkeit im Alter sehr unterschiedlich. Fest steht aber, dass Alterseinsamkeit das Wohlbefinden stark beeinträchtigen kann. Gerade Pflegebedürftige sind davon betroffen.

Doch pflegende Angehörige können vorbeugen – wie das klappt und worauf Sie dabei achten sollten, erklären wir Ihnen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Einsamkeit handelt es sich um ein subjektives Gefühl.
  • Nicht nur Pflegebedürftige, auch pflegende Angehörige, können sich durch die schwierige Situation einsam fühlen.
  • Eine Einsamkeit im Alter entsteht oft durch den Verlust lieb gewonnener Menschen. Es fällt schwerer, neue Kontakte zu knüpfen und das soziale Umfeld bricht nach und nach weg.
  • Regionale Angebote, spezielle Hotlines, Onlineplattformen und ein Haustier können den Weg aus der Einsamkeit ermöglichen.

Einsamkeit im Alter: Definition und Zahlen

Haben Sie sich schon einmal einsam gefühlt? Viele von uns kennen das Gefühl, das oft vorübergehend besteht. Einsamkeit definieren Experten als eine Abweichung, die Menschen zwischen den gewünschten und den tatsächlich bestehenden sozialen Beziehungen empfinden.

Anders als bei einer sozialen Isolation spielt die Wahrnehmung und nicht die tatsächliche Anzahl der Kontakte eine Rolle. So kann sich Ihr Familienmitglied auch in einem Raum voller Menschen einsam fühlen.

Eine Studie hat Zahlen geliefert, die auf Pflegebedürftige ebenfalls zutreffen können. Auch wenn sich auch junge Menschen einsam fühlen können, spielt speziell bei der Alterseinsamkeit die Anzahl der Lebensjahre durchaus eine Rolle. So fühlen sich 8,7 Prozent im Alter zwischen 80 bis 84 Jahren einsam, in der Altersgruppe ab 90 Jahren sind es bereits 22,1 Prozent. Frauen beschreiben sich doppelt so häufig wie Männer als einsam.

Im Alter allein gelassen: Ursachen von Alterseinsamkeit

Viele Betroffene geben an, dass sie sich allein gelassen fühlen. Auch wenn es sich bei Vereinsamung im Alter um ein subjektives Gefühl handelt, kann diese Einschätzung auch objektiv zutreffen. Einige Menschen fühlen sich im Alter nämlich einsam, weil sie tatsächlich viele Personen verloren haben.

Durch das höhere Lebensalter ist vielleicht der Ehegatte Ihres Angehörigen oder eine geliebte Freundin gestorben. Das gewohnte soziale Netz ist nicht mehr das gleiche wie früher. Besteht zusätzlich eine Pflegebedürftigkeit, ist oft die Mobilität eingeschränkt – dadurch kann Ihr Familienmitglied womöglich nicht mehr ohne fremde Hilfe Verabredungen außer Haus wahrnehmen.

Durch Erkrankungen, die häufige Arztbesuche erfordern, bleibt zudem manchmal wenig Zeit für die Suche oder das Aufrechterhalten sozialer Kontakte.

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Einsamkeit im Alter: Folgen für Pflegebedürftige

Eine länger andauernde Einsamkeit im Alter kann schwerwiegende Folgen haben. Zunächst reduziert sie die Lebensqualität und kann der Psyche stark zusetzen – dadurch können sich Depressionen ergeben. Betroffene empfinden nicht selten anhaltenden Stress, der dem Gesundheitszustand, insbesondere mit Blick auf das Herz-Kreislauf-System und das Immunsystem, nicht guttut.

Auch im Verhalten kann sich die Einsamkeit widerspiegeln. Vielleicht beobachten Sie, dass Ihr Familienmitglied weniger Engagement zeigt, wenn es um die gesunde Lebensführung geht – die Bewegungsfreude nimmt ab, Schlafprobleme oder der Konsum von Genussmitteln allerdings zu.

Wichtig: Einsamkeit kann auch pflegende Angehörige treffen. Eine Studie hat herausgefunden, dass eine andauernde Einsamkeit im mittleren Alter mit einer deutlich erhöhten Sterblichkeit in späteren Jahren einhergehen kann. Auch Sie sollten also handeln, wenn Sie sich einsam fühlen.

Anzeichen erkennen und so Einsamkeit im Alter verhindern

Sie möchten einer Einsamkeit im Alter vorbeugen und damit das Wohlbefinden Ihres Angehörigen stärken? Dann ist es zunächst wichtig, die Anzeichen von Einsamkeit richtig zu deuten – nicht immer stellen sich diese offenkundig dar.

Folgendes kann bei Ihrem Angehörigen auf Alterseinsamkeit hindeuten:

  • Ihr Angehöriger wirkt angespannt, gestresst und müde
  • Ihr Familienmitglied berichtet von Schlafstörungen
  • Der Pflegebedürftige macht Andeutungen, dass er sich verzweifelt, traurig oder ausgeschlossen fühlt

Unser Tipp: Nehmen Sie sich Zeit und beobachten Sie den Alltag Ihres Angehörigen. Wie viel Abwechslung findet statt – bekommt Ihr Familienmitglied beispielsweise regelmäßig Besuch, nimmt an Sportkursen teil oder tauscht sich mit den Nachbarn aus? Zwar bedeuten wenige soziale Kontakte nicht, dass sich Ihr Angehöriger automatisch einsam fühlt, am besten beugen Sie aber bereits in diesem „Stadium“ vor. Schließlich sind soziale Kontakte in jedem Alter wichtig für das Wohlbefinden.

Wege aus der Einsamkeit im Alter

Viele Betroffene möchten die Einsamkeit im Alter überwinden, wissen aber nicht so recht, wie. Als pflegender Angehöriger können folgende Tipps gegen Einsamkeit im Alter helfen:

  1. Besuchen Sie Ihren Angehörigen regelmäßig: Hierbei sollte es nicht um reine Pflegetätigkeiten, sondern um einen Austausch gehen, der den Alltag bereichert. Vielleicht frühstücken oder basteln sie auch gemeinsam.
  2. Motivieren Sie Ihr Familienmitglied zum Schnuppern: Wassergymnastik, Yoga, eine Herzsportgruppe und vieles mehr bietet Gelegenheit, um Kontakte zu schließen. Besuchen Sie die Schnupperstunde am besten gemeinsam.
  3. Stellen Sie den Kontakt zu Gleichgesinnten her: In vielen Regionen gibt es regelmäßig stattfindende Seniorencafés, online gibt es zudem spezielle Plattformen für ältere Menschen – am besten holen Sie Informationen ein und stellen Ihrem Familienmitglied die Möglichkeiten vor.
  4. Ermöglichen Sie eine tierische Begleitung: Tiere können das Gefühl von Einsamkeit lindern. Ob und welche tierische Begleitung sich im Pflegealltag eignet, hängt natürlich stark davon ab, ob sich Ihr Familienmitglied beispielsweise um eine Katze kümmern kann. Loten Sie hier gemeinsam verschiedene Möglichkeiten aus.
  5. Erstellen Sie Ihrem Angehörigen ein Telefonbuch: Ihr Familienmitglied kann im besten Fall Kontakt zu verschiedenen Menschen aufnehmen, wenn Redebedarf besteht oder sich Ihr Angehöriger einsam fühlt. Nehmen Sie ein Notizbuch und schreiben Sie darin wichtige Telefonnummern auf: Dazu kann Ihre Nummer, die der Enkelkinder oder der Geschwister zählen.
    Zudem können Sie die Telefonnummer des Silbernetzes (0800 4 70 80 90) notieren. Hier können sich Menschen ab 60 Jahren melden. Sie können sich etwas von der Seele reden oder über das Wetter plauschen. Auch Telefonfreundschaften können geschlossen werden.
    Im Silbernetz erhalten Angehörige außerdem Informationen zu Angeboten in der Nähe.

FAQ – Häufige Fragen zur Einsamkeit im Alter

Oftmals fühlen sich Menschen im Alter einsam, weil lieb gewonnene Menschen um sie herum versterben. Auch eine Pflegebedürftigkeit kann das Gefühl von Einsamkeit verstärken, weil es nicht mehr so einfach ist, soziale Beziehungen zu pflegen.

Zunächst ist es wichtig, die Anzeichen, wie ein Gefühl von innerer Leere oder Schlaflosigkeit, richtig zu deuten. Danach hilft es Betroffenen oft, sich über Angebote in Ihrer Nähe wie Seniorencafés zu informieren. Auch ein tierischer Begleiter kann die Einsamkeit lindern.

Eine andauernde Einsamkeit kann das physische und psychische Wohlbefinden beeinträchtigen – Pflegebedürftige können die Lust an Bewegung sowie ihren Appetit verlieren oder den Konsum von Genussmitteln steigern. Eine Einsamkeit kann sogar zu einer erhöhten Sterblichkeit oder zu Depressionen führen – das gilt übrigens auch für pflegende Angehörige.

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