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Mangelernährung im Alter

Schwächegefühl, Müdigkeit und Antriebslosigkeit – trifft dies auf Ihren Angehörigen zu? Dahinter steckt nicht immer Altersschwäche. Manchmal fehlt es älteren Menschen auch an Energie, weil sie nicht genügend Nährstoffe aufnehmen. Die Mangelernährung im Alter kommt häufiger vor als vermutet.

Wir verraten Ihnen, welche Folgen eine Mangelernährung im Alter hat und wie Sie entgegenwirken können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Mangelernährung im Alter ist nicht selten.
  • Sie kann sich beispielsweise durch einen nachlassenden Appetit oder abnehmende Fertigkeiten entwickeln.
  • Mediziner:innen behandeln eine Mangelernährung im Alter mit einem Stufenplan.
  • Als pflegender Angehöriger kontrollieren Sie bestenfalls regelmäßig das Gewicht und beobachten (stichprobenartig) die Nahrungsaufnahme.

Was ist Mangelernährung im Alter?

Ältere Menschen sind manchmal recht wählerisch, was ihre Speisen angeht. In einigen Fällen scheint es so, als ob sie kaum noch etwas zu sich nehmen. Doch wo beginnt die Mangelernährung im Alter?

Eine Mangelernährung geht mit einem Mangel an Energie, Proteinen und/oder weiteren Nährstoffen einher. Durch die Verknappung der Nährstoffe kommt es zu Veränderungen der Körperfunktionen und ein negativer Krankheitsverlauf wird begünstigt.

Experten unterscheiden zwei unterschiedliche Formen von Unterernährung im Alter:

1. Quantitative Mangelernährung im Alter:

Ihr Familienmitglied nimmt über einen längeren Zeitraum nicht genügend Energie auf, um den tatsächlichen Bedarf zu decken.

2. Qualitative Mangelernährung im Alter:

Ihr pflegebedürftiger Angehöriger ist nicht ausreichend mit Proteinen, Vitaminen, Mineralstoffen oder Spurenelementen versorgt.

Mangelernährung im Alter: Folgen

Laut Schätzungen sind etwa 1,6 Millionen von den 19,4 Millionen über 60-jährigen hierzulande von einer anhaltenden Mangelernährung betroffen. Die Unterernährung im Alter ist also kein seltenes Phänomen. Gleichzeitig kann sie weitreichende Folgen haben, denn der Organismus ist auf eine regelmäßige Zufuhr an Energie und Nährstoffen angewiesen.

Pflegebedürftige, die davon zu wenig aufnehmen, können Muskelmasse und Muskelkraft abbauen. Außerdem können sie dadurch leichter eine Gebrechlichkeit entwickeln. Eine Mangelernährung im Alter beeinflusst unter Umständen auch die Beweglichkeit und die Wahrnehmung negativ.

Hat der Körper nicht ausreichend Nährstoffe zur Verfügung, geht das nicht selten zulasten der Wundheilung. Schließlich benötigt der Organismus beispielsweise das Spurenelement Zink, um Wunden zu heilen. Pflegebedürftige haben durch eine Mangelernährung auch ein höheres Risiko für Stürze und Knochenbrüche.

Nicht zuletzt bedeutet eine Unterversorgung mit Nährstoffen ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko und eine verminderte Lebensqualität.

Gründe für Mangelernährung im Alter

Mangelernährung im Alter ist insbesondere bei pflegebedürftigen Menschen ein Thema. Das liegt daran, dass bei ihnen viele Fertigkeiten und damit die Selbstständigkeit nachlassen.

Folgende Ursachen für Mangelernährung im Alter gibt es:

  • Probleme bei der Speiseaufnahme, zum Beispiel durch schlaganfallbedingte Lähmungen, Zittern bei Morbus Parkinson oder Schmerzen infolge von Rheuma.
  • Kaustörungen oder Schluckstörungen.
  • Verdauungsprobleme und Absorptionsstörungen (der Körper kann die Nährstoffe nur unzureichend aufnehmen).
  • Appetitlosigkeit durch Medikamente, verringerten Geruchs- und Geschmackssinn oder Einsamkeit.
  • Kognitive Veränderungen, zum Beispiel bei Demenz, und dadurch Vergesslichkeit oder Verwirrtheit.

Maßnahmen bei Mangelernährung im Alter

Liegt bei Ihrem Angehörigen eine Mangelernährung im Alter vor, muss schnell gehandelt werden. Das stellt sicher, dass der Körper Ihres Familienmitglieds umgehend die Nährstoffe erhält, die er benötigt. Mediziner:innen richten sich dabei nach einem Stufenplan. Welche Stufe für Ihren Angehörigen in Betracht kommt und ob eine weitere Stufe die bisherige ablöst, hängt von der Ausprägung der Mangelernährung und den Möglichkeiten ab.

Stufe 1: Orale Ernährung – Verzehr von Lebensmitteln mit einer höheren Energiedichte wie fettreiche Milchprodukte, Wurst und hochwertige Pflanzenöle.

Stufe 2: Orale Ernährung, ergänzt durch Nährstoffkonzentrate – Anreicherung bzw. Erweiterung der Speisen mit speziellen Produkten wie Vitaminpräparaten oder Trinknahrung. Für diese Stufe entscheiden sich die Behandler:innen dann, wenn eine alleinige orale Ernährung die Mangelernährung nicht ausgleicht.

Stufe 3:  Enterale Ernährung – Ernährung über eine Sonde, ggf. ergänzt durch eine orale Ernährung.

Ihr Angehöriger erhält dabei alle wichtigen Nährstoffe über eine Sonde. Diese führt entweder über die Nase oder durch einen künstlichen Zugang über die Bauchdecke in den Magen. Die Sondenkost ist individuell auf Ihren Angehörigen abgestimmt.

Stufe 4: Parenterale Ernährung – kann mit den vorherigen Stufen keine ausreichende Nährstoffzufuhr gewährleistet werden, erfolgt die parenterale Ernährung. Die Nährstoffe erhält Ihr Familienmitglied dabei in Form von intravenösen Infusionen über die Blutbahn.

Nähere Informationen erhalten Sie in der Informationsbroschüre der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE): Mangelernährung im Alter.

Gut zu wissen

Damit die Therapie erfolgreich ist, tauschen sich verschiedene Berufsgruppen bei einer vorliegenden Mangelernährung aus. Pflegebedürftige, Angehörige, Pflegepersonal, Mediziner:innen, Diätolog:innen und Logopäd:innen können hier zusammenwirken.

Mangelernährung im Alter vorbeugen

Sie als pflegender Angehöriger können einer Mangelernährung im Alter maßgeblich vorbeugen. Besonders wichtig dabei: ein offenes Auge und ein offenes Ohr. Beobachten Sie Ihren Angehörigen im Alltag und lauschen Sie eventuell bestehenden Problemen.

Dabei können Ihnen folgende Tipps helfen:

  • Speisen Sie mit Ihrem Angehörigen und überprüfen Sie, ob womöglich Hindernisse vorliegen. Kann Ihr Familienmitglied beispielsweise aufgrund einer Zahnprothese nicht richtig kauen, vereinbaren Sie am besten einen Termin beim Zahnarzt.
  • Beobachten Sie das Verhalten Ihres Angehörigen. Lehnt Ihr Familienmitglied Speisen häufig ab oder bleiben Teller halb voll, suchen Sie das Gespräch. Gibt es eventuell etwas, was den Appetit anregt? Hilfreich sind ein abwechslungsreicher Speiseplan und eine ansprechende Präsentation der Lebensmittel.
  • Kontrollieren Sie das Gewicht. Passen die Hosen nicht mehr und sind die Ringe am Finger locker, sind das Alarmsignale. Um einen zuverlässigen Überblick über das Körpergewicht zu behalten, bitten Sie Ihren Angehörigen bestenfalls einmal die Woche auf die Waage.
  • Stellen Sie Fingerfood bereit. Für viele pflegebedürftige Menschen ist die Nahrungsaufnahme anstrengend. Insbesondere dann, wenn körperliche Beeinträchtigungen den Umgang mit Messer und Gabel schwierig gestalten. Klein geschnittenes Obst, Brothäppchen und Babykartoffeln sind leicht zu greifen. Außerdem ist Spezialgeschirr empfehlenswert.
  • Planen Sie mehrere Mahlzeiten ein. Ältere Menschen verzehren oft nur kleine Portionen. Um den Energie- und Nährstoffbedarf trotzdem decken zu können, bieten Sie Ihrem Angehörigen am besten 4-6 kleine Mahlzeiten an.

Bemerken Sie, dass Ihr Angehöriger über mehrere Wochen hinweg abnimmt, ist es Zeit, für einen Arztbesuch. Der behandelnde Hausarzt kann Ihnen konkrete Tipps zur Anpassung der Ernährung geben.

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FAQ – Häufige Fragen zur Mangelernährung im Alter

Der Körper ist auf Energie und Nährstoffe angewiesen. Ernähren sich Menschen über eine längere Zeit unzureichend, kann das die Anfälligkeit für Krankheiten erhöhen und die Wundheilung verzögern.

Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und häufige Infekte können auf eine unzureichende Versorgung mit Nährstoffen hindeuten.

Neben der Erforschung der zugrunde liegenden Ursachen ist es wichtig, die Ernährung wieder bedarfsgerecht zu gestalten. Dabei helfen Lebensmittel mit einer hohen Kaloriendichte und gegebenenfalls Nährstoffkonzentrate.

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