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Alles Wichtige zu Schwerhörigkeit im Alter

Menschen nehmen die Umwelt vielfältig wahr: Sie riechen, schmecken, fühlen, hören und sehen. Im Vergleich zum Auge ist das Ohr leistungsfähiger und genauer. Die Hörfähigkeit ist an der Orientierung, Kommunikation und an der Selbstständigkeit direkt beteiligt. Doch im Alter kann die Hörfähigkeit nachlassen – in einem gewissen Umfang ist das völlig normal.

Wir erklären Ihnen, was einen normalen Hörverlust im Alter von einer Schwerhörigkeit im Alter unterscheidet. Außerdem geben wir Ihnen Tipps für sinnvolle Hilfsmittel im Pflegealltag.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der natürliche Hörverlust beginnt etwa ab dem 50. Lebensjahr.
  • Ursachen für eine Altersschwerhörigkeit sind Alterungsprozesse und starke oder andauernde Lärmquellen.
  • Pflegende Angehörige motivieren Betroffene bestenfalls frühzeitig zu einem Arztbesuch, da unbehandelte Schwerhörigkeit Folgen, wie soziale Isolation oder Demenz haben kann.
  • Pflegebedürftige können von Hilfsmitteln wie Implantaten oder Hörgeräten sowie Alltagshilfen wie einem Vibrationswecker profitieren.

Was ist ein normaler Hörverlust und wo fängt Schwerhörigkeit an?

Ein gewisser Hörverlust im Alter ist nicht ungewöhnlich. Anfangs sind Anzeichen oft nur geringfügig ausgeprägt. Vielleicht fällt Ihnen auf, dass Ihr Familienmitglied Vogelgezwitscher nicht mehr wahrnimmt oder auf weibliche Stimmen nicht mehr reagiert.

Das liegt daran, dass sich Veränderungen der Hörkraft anfangs auf den hohen Frequenzbereich beziehen. Nach und nach können immer mehr Frequenzbereiche betroffen sein, dann kann Ihr Familienmitglied womöglich Gesprächen nicht mehr folgen.

Laut Untersuchungen leidet etwa ein Drittel aller Menschen, die das 65. Lebensjahr überschritten haben, an einer Altersschwerhörigkeit. Doch was ist noch normal und was erfordert Aufmerksamkeit? Mediziner:innen messen Hörverlust in Dezibel (dB) – der entsprechende Wert gibt die niedrigste Lautstärke an, die eine Person hören kann.

  • Normales Hören: Ein Abweichen der Hörfähigkeit von der Hörschwelle bis 20 dB ist im Normalbereich.
  • Geringgradige Schwerhörigkeit: Die Abweichung liegt oberhalb von 20 dB – Personen nehmen beispielsweise das Ticken einer Uhr nicht mehr wahr.
  • Mittelgradige Schwerhörigkeit: Diese Form beginnt bei einem Hörverlust von 40 Dezibel, was normalen Hintergrundgeräuschen in Wohngebieten entspricht.
  • Hochgradige Schwerhörigkeit: Liegen mindestens 60 dB vor, erfüllt das ein Kriterium für eine hochgradige Schwerhörigkeit. Personen können nicht mehr in normaler Sprechlautstärke kommunizieren.

Besteht ein Hörverlust von mehr als 80 dB, entspricht das einer an Gehörlosigkeit grenzender Schwerhörigkeit.

Schwerhörigkeit im Alter: Ursachen

Eine altersbedingte Schwerhörigkeit hat verschiedene Ursachen. Zunächst nimmt etwa ab dem 50. Lebensjahr die Leistungsfähigkeit des Gehörs auf natürliche Weise ab, und zwar auf beiden Ohren. Verantwortlich dafür sind insbesondere Verschleißerscheinungen, die sich an den Haarzellen des Innenohrs zeigen. Bei den Haarzellen handelt es sich um Sinneszellen, die in der Lage sind, mechanische Reize in elektrische Aktivität zu transformieren – die Nervenimpulse werden dann an das Gehirn weitergeleitet.

Der Alterungsprozess geht aber auch am Hörnerv und dem Hörzentrum nicht spurlos vorbei. Ihr Familienmitglied ist schon seit vielen Jahrzehnten Geräuschen ausgesetzt. Eine andauernde Lärmschwerhörigkeit kann sich selbst durch geringere Lautstärken ergeben, wenn das Gehör damit regelmäßig konfrontiert ist.

Gut zu wissen

Eine Schwerhörigkeit im Alter kann sich durch verschiedene Faktoren beschleunigen. Hierzu zählen Tabakkonsum oder bestehende Erkrankungen des Herzkreislaufsystems oder des Stoffwechsels.

Die Folgen einer Schwerhörigkeit im Alter

Eine plötzliche Schwerhörigkeit im Alter oder ein langsam zunehmender Hörverlust im Alter, der mehrere Frequenzen umfasst, kann sehr belastend sein. Ihr Angehöriger ist womöglich nicht mehr in der Lage, vollumfänglich an Gesprächen teilzunehmen, weil er nur Gesprächsfetzen wahrnimmt. Vielleicht ist es Ihrem Familienmitglied dann unangenehm, häufig nachzufragen. Das kann so weit führen, dass sich Betroffene sozial zurückziehen.

Auch im Pflegealltag kann eine Schwerhörigkeit im Alter zu einem Hindernis werden – die Kommunikation von Bedürfnissen, Wünschen oder Beeinträchtigungen wie Schmerzen kann dadurch eingeschränkt sein. Eine bestehende Schwerhörigkeit ist ein Risikofaktor für einen vorzeitigen geistigen Abbau bis hin zu einer Demenz. Gerade bei Pflegebedürftigen ist es wichtig, die Selbstständigkeit zu fördern. Allerdings kann eine mangelnde Hörfähigkeit zu Unsicherheiten bei den Aufgaben des täglichen Lebens führen. So kann es sein, dass Ihr Angehöriger alleinige Einkäufe vermeidet, weil Geräusche im Straßenverkehr nur noch schlecht wahrnehmbar sind.

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Sie vermuten eine Schwerhörigkeit? Das können Sie tun

Eine Schwerhörigkeit kann den Alltag Ihres Familienmitglieds stark belasten. Betroffene und pflegende Angehörige müssen sich damit aber nicht einfach abfinden.

  • Achten Sie auf Anzeichen: Beobachten Sie, ob Ihr Familienmitglied den Fernseher oder das Radio auffällig laut stellt, das Telefon oder die Klingel überhört oder berichtet, dass andere Menschen oft nuscheln.
  • Vereinbaren Sie einen Arzttermin: Vereinbaren Sie einen Termin bei einem Hals-Nasen-Ohrenarzt – dieser kann mit einem Hörtest feststellen, ob tatsächlich eine Schwerhörigkeit vorliegt.
  • Ermöglichen Sie Hilfsmittel: Bei einer Schwerhörigkeit im Alter können Hilfsmittel einen entscheidenden Unterschied machen. Mediziner:innen können Sie und Ihren Angehörigen über klassische Hilfsmittel wie Hörgeräte oder Cochlea Implantate informieren. Außerdem gibt es Alltagshilfen wie Vibrationswecker oder eine Lichtsignalanlage für die Türklingel.

FAQ – Häufige Fragen zur Schwerhörigkeit im Alter

Für eine sogenannte Altersschwerhörigkeit sind unter anderem natürliche Alterungsprozesse verantwortlich, durch die Haarzellen im Innenohr verschleißen. Außerdem können anhaltende Lärmquellen zu einer Abnahme der Hörfähigkeit führen.

Zunächst ist ein Arztbesuch wichtig, um die Ursache der mangelnden Hörfähigkeit festzustellen. Im Anschluss können Pflegebedürftige beispielsweise moderne Hörgeräte oder Alltagshilfen wie einen Vibrationswecker erhalten.

Betroffene können stark unter der Schwerhörigkeit leiden. Sie können an Selbstständigkeit verlieren, sich aus dem sozialen Leben zurückziehen und eine Demenz entwickeln. Eine frühzeitige Behandlung ist daher sehr wichtig.

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