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Medikamentenplan erstellen: die besten Tipps

Ein Medikamentenplan, auch Medikamentenliste oder Medikationsplan genannt, verschafft einen Überblick über eingenommene Arzneimittel und bietet sich vor allem für Menschen an, die auf eine Vielzahl an Medikamenten angewiesen sind. Doch wie sieht der optimale Medikationsplan aus und können pflegende Angehörige ihn auch selbst entwerfen?

Wir verraten Ihnen, warum ein Medikamentenplan für die Brieftasche sinnvoll ist und was darauf stehen sollte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Medikamentenplan ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine pflegebedürftige Person mehrere Arzneimittel einnimmt.
  • Pflegende Angehörige können einen Medikamentenliste selbst erstellen, zum Beispiel in einem Textverarbeitungsprogramm oder mithilfe eines Musters oder einer App.
  • Patient:innen, die drei oder mehr Medikamente einnehmen, haben einen Anspruch auf einen ärztlichen Medikationsplan.
  • Auf dem Medikamentenplan sollten wichtige Angaben zur Dosierung, zum Wirkstoff und zum Handelsnamen des Arzneimittels stehen.
  • Im besten Fall platzieren Angehörige den Medikationsplan zu Hause und im eigenen sowie im Portemonnaie der pflegebedürftigen Person.
Pflegehelden Medikamentenplan 220726

Infomaterial

Medikamentenplan-Vorlage

Hier finden Sie eine hilfreiche Vorlage zur Orientierung für eine sichere Einnahme der Medikamente.

Medikamentenplan: Vorteile

Wissen Sie genau, welche Arzneimittel Ihr Angehöriger in welcher Dosierung einnimmt und wofür? Vor allem, wenn viele Medikamente im Spiel sind, können pflegende Angehörige den Überblick verlieren. Mit einem Medikamentenplan bringen Sie schnell wieder Ordnung in die Medikamentenkiste.

Das spricht für einen Medikamentenplan:

  • Sie haben alle Medikamente inklusive Dosierung und Indikation auf einem Blick.
  • Der Medikamentenplan dient als Grundlage für ärztliche Gespräche, wenn beispielsweise im Raum steht, Arzneimittel zur Sturzprophylaxe abzusetzen.
  • Mit einem Plan für alle Medikamente vereinfachen Sie die Vorsortierung der Tablettenbox und sparen Zeit.
  • Ein Medikationsplan hilft dabei, Überdosierungen zu vermeiden.
  • Im Falle der Verhinderungspflege können Sie der Pflegeperson oder der Pflegeeinrichtung den Medikamentenplan an die Hand geben.

Gut zu wissen!

Der Medikamentenplan unterstützt Pflegende mit den nötigen Informationen zur 5-R-Regel. Mit der sogenannten 5-R-Regel gelingt es Pflegepersonen, Fehlmedikationen zu vermeiden. Die 5-R-Regel steht für:

  • richtige Person,
  • richtiges Medikament,
  • richtige Dosierung,
  • richtige Applikationsform und
  • richtiger Zeitpunkt.

Die Applikationsform bezeichnet, wie das Medikament dem zu Pflegenden gegeben wird. Expert:innen unterscheiden zwischen oralen, rektalen, parenteralen oder lokalen Applikationsformen. In der häuslichen Pflege ist die orale Applikation mittels Pulver, Tropfen, Tabletten oder Kapseln besonders verbreitet.

In 3 Schritten einen Medikamentenplan erstellen

Mit nur wenigen Handgriffen können Sie einen Medikamentenplan zum Ausfüllen und Ausdrucken vorbereiten.

1.     Schritt: Medikamente bereitlegen

Zunächst verschaffen Sie sich einen Überblick über die Medikamente. Rezepte, Niederschriften oder Tablettenverpackungen – all das hilft Ihnen dabei, Informationen über die aktuell einzunehmenden Arzneimittel zu sammeln. Gleichen Sie die Unterlagen mit den vorhandenen Arzneimitteln ab und sortieren sie doppeltes aus. In einer stichpunktartigen Liste schreiben Sie nun alle Medikamente zunächst nur mit dem Namen auf. So wissen Sie, um wie viele Arzneimittel es sich handelt und wie sie heißen.

2.     Schritt: Medikamentenplan zusammentragen

In diesem wichtigen Schritt geht es an die Details. Auf einem Blatt Papier oder besser noch in einem Textverarbeitungsprogramm auf dem Computer erfassen Sie nun alle Medikamente mit allen notwendigen Informationen.

Folgende Angaben sollten Sie Ihrer Liste mit einem Blick entnehmen können:

  • Handelsname des Arzneimittels
  • Chemische Bezeichnung des enthaltenen Wirkstoffs
  • Dosierung und Einheit
  • Zeitpunkt für die Einnahme
  • (Applikations-) Form (beispielsweise Tablette, Tropfen, Kapsel)
  • Grund für die Einnahme (Indikation)
  • Hinweise zur Einnahme (beispielsweise „vor dem Frühstück“)

Je strukturierter Sie die Informationen zusammentragen, desto besser. Wenn Sie mögen, können Sie die Medikamentenliste tabellarisch erfassen. Das sieht dann so aus:

Medikamentenplan Pflegehelden

Notieren Sie im optimalen Fall nicht nur ärztlich verschriebene Medikamente in der Liste, sondern auch freiverkäufliche Produkte, die Ihr Angehöriger einnimmt.

3.     Schritt: Medikamentenplan vervielfältigen

Ein Medikamentenplan zum Ausdrucken macht durchaus Sinn, denn so können Sie ihn auch einfach in der Brieftasche platzieren. Wenn Sie unterwegs wichtige Auskünfte zu Ihrem Angehörigen machen müssen, sind die Angaben dann schnell parat. Stellen Sie sich vor, Sie möchten in der Apotheke ein Produkt zur Selbstmedikation kaufen, beispielsweise Johanniskraut-Trockenextrakt. Mit dem Medikamentenplan können Sie sich ganz einfach bei den Apotheker:innen nach möglichen Wechselwirkungen erkundigen. Am besten platzieren Sie eine Medikamentenliste in Ihr Portemonnaie, in das Portemonnaie des Pflegebedürftigen und jeweils bei sich und bei Ihrem Familienangehörigen zuhause. Mit der vierfachen Ausführung sind Sie auf alle Eventualitäten .

4.     Schritt: Aktualisierung des Medikamentenplans

Mediziner:innen begleiten die medikamentöse Therapie kontinuierlich. Oft ist es nötig, dass sie die Dosierung von Arzneimitteln ändern oder einzelne Medikamente austauschen, beispielsweise bei unerwünschten Nebenwirkungen. Sollten Anpassungen anfallen, übertragen Sie diese am besten direkt in den Medikationsplan, damit dieser stets aktuell bleibt.

Ärztlicher Medikationsplan: dann haben Sie einen Anspruch

Wussten Sie, dass es auch einen Medikamentenplan gibt, den Hausärzt:innen ausstellen? Auf die Anfertigung und Aushändigung hat Ihr Familienmitglied dann Anspruch, wenn es drei oder mehr ärztlich verordnete Medikamente einnimmt. Auch hier ist es klug, die behandelnden Ärzt:innen über nicht verschreibungspflichtige Medikamente in Kenntnis zu setzen, damit sie ebenfalls auf dem Medikationsplan erscheinen können. Sie fragen sich, wie ein ärztlicher Medikationsplan aussieht? Die kassenärztliche Bundesvereinigung hat dazu ein Beispiel für einen Medikationsplan veröffentlicht. Übrigens: In elektronischer Form kann der Medikationsplan auch auf der Gesundheitskarte hinterlegt werden – so haben alle behandelnden Ärzt:innen Zugriff auf die wichtigen Informationen.

Kostenlose Vorlage: Medikamentenplan kostenlos zum ausdrucken

Wenn Ihr Angehöriger keinen Anspruch auf einen ärztlichen Medikationsplan hat oder Sie zusätzlich einen eigenen Medikamentenplan erstellen möchten, geht das besonders einfach mit einem Muster. Im Internet finden Sie einen Medikamentenplan zum Ausfüllen und Ausdrucken, meist sogar kostenlos. Wir möchten Ihnen die Suche ersparen und stellen Ihnen an dieser Stelle unseren Pflegehelden-Medikamentenplan zur Verfügung. Nachdem Sie sich das Muster heruntergeladen haben, können Sie dort alle Informationen zu Arzneimitteln notieren und den Medikamentenplan beliebig oft ausdrucken, natürlich kostenlos.

Gut zu wissen!

Sie möchten einen Medikamentenplan lieber auf dem Smartphone verwalten? Gelegenheit dazu gibt Ihnen die Medisafe App oder die MedPlaner App.

Häufige Fragen zum Medikamentenplan

Um den Medikamentenplan zu erstellen, legen sich Angehörige zunächst Rezepte, Medikamentenverpackungen oder Notizen bereit, die Auskunft über die einzunehmenden Arzneimittel geben. Möglichst strukturiert können sie nun die Medikamente nach und nach erfassen. Dabei sollten der Handelsname, der Wirkstoff, der Grund der Verabreichung und die Dosierung auf dem Medikamentenplan auftauchen.

Grundsätzlich kann jeder einen Medikamentenplan erstellen. Patient:innen, die drei oder mehr Medikamente einnehmen, haben allerdings Anspruch auf einen ärztlichen Medikationsplan, der in der Regel von Hausärzt:innen ausgestellt wird.

Es gibt orale, rektale, parenterale und lokale Applikationsformen. In der häuslichen Pflege kommt die orale Applikation mittels Pulver, Tropfen, Tabletten oder Kapseln besonders häufig vor.

Mit der sogenannten 5-R-Regel können Pflegepersonen Fehlmedikationen vermeiden. Die 5-R-Regel steht für richtige Person, richtiges Medikament, richtige Dosierung, richtige Applikationsform und richtiger Zeitpunkt.

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