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Pflegehelden: „Pflegereform macht einen Bogen um die häusliche Pflege“

„Wir lassen die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen nicht allein“ – Das versprach Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach und warb damit um die neue Gesundheitsreform. Am 01. Juli 2023 soll es dann so weit sein: Die Pflegereform tritt in Kraft und schafft neue Finanzierungsgrundlagen. Davon sollen auch Pflegebedürftige und Angehörige profitieren. Sie erhalten ab 2024 fünf Prozent mehr Pflegegeld und Pflegesachleistungen – das reicht für die häusliche Pflege nicht aus, meinen die Pflegehelden. Die Steigerung des Pflegegeldes bei Pflegegrad 3 liegt monatlich bei lediglich 27,25 EUR!

Zahlen zeichnen ein eindeutiges Bild

Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes wird es im Jahr 2024 in Deutschland bereits über 5 Millionen pflegebedürftige Menschen geben – über 80% von ihnen werden in häuslicher Umgebung gepflegt, meist durch Angehörige. Durch die zunehmende Alterung der Gesellschaft könnte die Zahl der Pflegebedürftigen bis zum Jahr 2030 bereits über 6 Millionen ansteigen, im Jahr 2050 sogar auf etwa 7,5 Millionen ansteigen. Zahlen, die deutlich machen, wie wichtig die Angehörigenpflege ist und bleiben wird. Doch die Menschen hinter den Kulissen geraten zunehmend an ihre Belastungsgrenze. Das hat Folgen, und zwar für das ganze System. Schließlich entlasten Angehörige ganz entscheidend die stationäre Versorgung, doch auch sie haben nicht unerschöpfliche Kraftreserven.

Aus der Reform wurde ein Reförmchen

Die Anhebung des Pflegegeldes und der Pflegesachleistungen, das Entlastungsbudget, mehr Leistungszuschläge und die Option, das Pflegeunterstützungsgeld jährlich in Anspruch zu nehmen, sind gute Ansatzpunkte. Allerdings sind sie nicht weit genug gedacht – dessen sind sich viele Experten einig. Anstatt vorübergehend Löcher halbherzig zu stopfen, muss eine Reform her, die sich nicht nur aktuellen, sondern auch künftigen Herausforderungen annimmt. Fachkräftemangel, steigende Gesundheitskosten, Inflation und der verstärkte Wunsch, in der eigenen Häuslichkeit versorgt zu werden, sind nur wenige Beispiele. 

Häusliche Pflege ächzt unter dem Druck 

Viele Menschen kümmern sich hierzulande liebevoll um ihre pflegebedürftigen Familienmitglieder. Dafür erbringen sie zahlreiche Opfer – manche verzichten auf berufliche Perspektiven, andere gehen für eine qualitative Pflege an ihre Ersparnisse.

„Wir erleben jeden Tag wie sehr die Familien mit der Pflege ihrer Angehörigen herausgefordert sind und welche Einschränkungen sie in Kauf nehmen müssen“, berichtet Daniel Pochhammer, Geschäftsführer der Pflegehelden Franchise GmbH.

Gerade deshalb erscheint es Pflegebedürftigen wie eine Geringschätzung ihrer Leistung, dass die Anhebung des Pflegegeldes gerade einmal bei fünf Prozent, die Inflationsrate hingegen um ein Vielfaches höher liegt. Fünf Prozent reichen bei weitem nicht aus, um die Inflationsrate von 16 Prozent seit der letzten Erhöhung 2017 auch nur annähernd auszugleichen. Tatsächlich deckt das Pflegegeld auch nur einen kleinen Teil der pflegerischen Ausgaben, zum Beispiel bei der sogenannten „24-Stunden-Pflege“ ab. In der Praxis fällt auf: Pflegebedürftige müssen sich mit immer mehr Herausforderungen auseinandersetzen – sie stemmen große administrative und finanzielle Hürden, viele von ihnen haben Angst vor Armut.

Anstatt an der Oberfläche zu kratzen, müssen wirksame Lösungen her

Die Pflegehelden Franchise GmbH ist eine marktführende Pflegeagentur, die polnische Pflegekräfte für die sogenannte „24-Stunden-Pflege“ an deutsche Haushalte vermittelt. Mit bundesweit über 100 Standorten und 23 Kooperationsunternehmen im In- und Ausland gewinnen die Pflegehelden tiefe Einblicke in den Pflegealltag. 

Daniel Pochhammer sagt: 

Wenn wir den Pflegebedarf gemeinsam meistern und mittel- sowie langfristig attraktiv bleiben möchten, auch für den Beruf Pflegekraft, muss die Politik mehr Geld einplanen und innovative Lösungen entwickeln. So bleibt es leider bei einer mangelhaften Symptombekämpfung und hat nichts mit Ursachenbehebung zu tun. Man kann hier lediglich von einem deutlich verspäteten Update der Zahlenwerte sprechen, jedoch sollte der Begriff Reform hier keine Verwendung finden.“ 

Bis es so weit ist, bleibt der Wunsch nach einer nachhaltigen Reform zurück, die wirklich zu einer merklichen Entlastung der Pflegebedürftigen und zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Pflegeversicherungsfinanzierung führt.

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