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Fieber im Alter: Ursachen & Tipps für den Pflegealltag

Der Körper besitzt die Fähigkeit, von seiner Wohlfühltemperatur von 37 Grad abzuweichen, um so Erreger wirksam zu bekämpfen – Fieber ist also ein wichtiger Schutzmechanismus. Hohes Fieber bei alten Menschen kann aber zu Komplikationen führen. Deshalb ist es wichtig, die Körpertemperatur im Auge zu behalten.

Wir verraten Ihnen heute, welche Ursachen es für Fieber im Alter gibt und wie Sie darauf im Pflegealltag reagieren können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Menschen sinkt die Körpertemperatur mit dem Alter leicht.
  • Viele ältere Pflegebedürftige entwickeln selbst bei schweren Infektionen kein Fieber mehr.
  • Pflegende Angehörige stellen ihr Familienmitglied bei anhaltendem Fieber und schwerwiegenden Symptomen besser in einer Arztpraxis vor.
  • Fiebersenkende Medikamente und Wadenwickel können Linderung verschaffen.

Wie verändert sich die Körpertemperatur im Alter?

Wenn Sie sich über die Körpertemperatur informieren, sind Sie vielleicht verwundert: Hier gibt es durchaus Schwankungen. Die Literatur berichtet von einem Normalwert zwischen 36,5 und 37,5 Grad – der Durchschnittswert liegt bei Erwachsenen etwa bei 36,8 Grad. Im Inneren des Körpers gibt es clevere Regulationsmechanismen, die eine spezielle Gehirnregion, der Hypothalamus, anstößt. Er überprüft die vorliegende Temperatur: Ist sie zu niedrig, initiiert er die Wärmebildung, ist sie zu hoch, wird Wärme abgegeben oder Schweiß produziert, der zur Abkühlung dient. Im Alter verändert sich die Körpertemperatur leicht. Sie sinkt etwa alle zehn Lebensjahre um einen minimalen Wert von 0,1 bis 0,15 Grad.

Doch warum sinkt die Körpertemperatur langsam? Das liegt daran, dass der Organismus die fiebererzeugenden Substanzen, die sogenannten Pyrogene, nur noch im reduzierten Maß ausschüttet. Außerdem nimmt die Thermoregulation und damit das Bemühen um eine konstante Körpertemperatur ein wenig ab. Genau aus diesen Gründen ist Fieber im Alter seltener – selbst bei schweren Infektionen kann eine hohe Körpertemperatur komplett ausbleiben.

Gut zu wissen

Von Fieber sprechen Mediziner:innen ab einem Wert von 38,1 bis 38,5 Grad (leichtes Fieber), 38,6 bis 39,0 Grad entspricht mäßigem Fieber und bei 39,1 bis 39,9 Grad liegt hohes Fieber vor – sehr hoch ist das Fieber ab einem Wert von über 40 Grad.

Fieber bei alten Menschen: Ursachen

Tritt plötzlich hohes Fieber im Alter ein, kann das, wie auch bei jungen Menschen, zahlreiche Ursachen haben.

Zu den häufigsten Gründen zählen:

  • Atemwegsinfektionen wie Erkältung, Grippe oder Bronchitis
  • Magen-Darm-Infektionen, ausgelöst durch zahlreiche Erreger wie Salmonellen
  • Hautinfektionen, zum Beispiel bei einem Dekubitus oder einem offenen Bein
  • Harnwegsinfektionen, wie sie oft bei Frauen vorkommen
  • Ausgewählte Medikamente wie Penicillin

Unklares Fieber bei alten Menschen kann auch auf eine Krebserkrankung, eine allergische Reaktion oder eine Autoimmunkrankheit hindeuten – häufig ist aber ein Erreger der Auslöser für die erhöhte Temperatur.

Wann sollte ich mit meinem Angehörigen bei Fieber im Alter in die Praxis?

Egal, ob andere Symptome wie Husten oder Kopfweh bestehen, suchen Sie in jedem Fall eine Arztpraxis auf, wenn Ihr Angehöriger länger als drei Tage fiebert. Kontaktieren Sie unbedingt schon früher die Praxis, wenn Sie bemerken, dass der Allgemeinzustand Ihres Familienmitglieds sehr schlecht ist. Wie bereits erwähnt, können ältere Menschen auch schwere Infektionen völlig ohne Fieber besitzen, daher ist es wichtig, bestimmte Warnsignale im Pflegealltag zu beachten.

Bei folgenden Warnsignalen sollten Sie Mediziner:innen aufsuchen:

  • Ihr Familienmitglied macht einen verwirrten Eindruck.
  • Ihr Angehöriger hat anhaltende Kopfschmerzen und/oder eine Genickstarre (das können Anzeichen auf eine Hirnhautentzündung sein).
  • Der Pflegebedürftige besitzt einen niedrigen Blutdruck, Herzrasen oder eine schnelle Atmung.
  • Ihr Familienmitglied ist kurzatmig.
  • Die Körpertemperatur liegt über 40 Grad oder unter 35 Grad.

Wenn 40 Grad Fieber bei alten Menschen auftritt, vermuten pflegende Angehörige manchmal das 3-Tage-Fieber – im Alter ist die Infektion aber in der Regel kein Thema mehr, da vor allem Babys und Kleinkinder daran erkranken.

Das können Sie bei Fieber im Alter tun

Fieber beeinträchtigt oft das Wohlbefinden – mit einigen Tipps machen Sie Ihrem Angehörigen die Situation so angenehm wie möglich und überwachen den Gesundheitszustand.

  1. Messen Sie regelmäßig Fieber: Messen Sie dreimal am Tag (bei Bedarf öfter) die Körpertemperatur. Die Messung findet am besten rektal statt, denn sie liefert genaue Ergebnisse – dafür eignet sich ein Thermometer mit einer flexiblen Spitze besonders gut.
  2. Stellen Sie genügend Trinkflüssigkeit bereit: Im Alter ist das Durstempfinden geringer, das liegt an alternden Sinneszellen. Kommt dann noch Fieber hinzu, kann der Flüssigkeitshaushalt in Schieflage geraten. Bieten Sie Ihrem Angehörigen regelmäßig Wasser oder kalten Kräutertee an. Stellen Sie am besten eine Trinkflasche in unmittelbare Bettnähe.
  3. Leiten Sie fiebersenkende Maßnahmen ein: Fieber an sich, sofern es nicht zu hoch ist, ist nützlich. Fühlt sich der Betroffene aber schlecht, können Sie in Absprache mit dem Arzt fiebersenkende Medikamente wie Paracetamol verabreichen. Auch die klassischen Wadenwickel, die etwa alle 10 bis 15 Minuten erneuert werden, können das Fieber senken.

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FAQ – Häufige Fragen zu Fieber im Alter

Ältere Menschen schütten weniger fieberauslösende Substanzen (Pyrogene) aus. Außerdem lässt bei Senior:innen die Fähigkeit zur Thermoregulation nach.

Ist der Allgemeinzustand sehr schlecht oder hält das Fieber länger als drei Tage an, ist ein Arztbesuch sinnvoll. Pflegende Angehörige sollten auch auf Warnsignale wie eine Nackensteife oder Atemnot achten und in diesen Fällen eine Praxis aufsuchen.

Bei einem Wert von 38,1 Grad liegt leichtes Fieber vor – pflegende Angehörige stellen dann am besten bereits viel Flüssigkeit zur Verfügung, um einer Austrocknung (Dehydration) vorzubeugen.

Weiterführende Informationen und hilfreiche Links

Dipl. Ges. Oec. (FH) Jennifer Ann Steinort
Fachjournalistin für Gesundheit/Medizin & Familie

Über unsere Autor:innen

Jennifer Ann Steinort ist Autorin bei den Pflegehelden. Sie verfasst Ratgeber, die Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen Tipps für den Pflegealltag vermitteln. Ihre Schwerpunkte liegen dabei auf den Themen Finanzierung, Pflegemaßnahmen und Wohlbefinden. Ihr persönliches Anliegen ist, selbst komplexe Sachverhalte leserfreundlich zu formulieren.

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