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Unterstützung für pflegende Angehörige – Beratung und andere Anlaufstellen

Kerstin Machwitz ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Pflegehelden in Ostwestfalen-Lippe. Aufgrund ihrer jahrelangen Tätigkeit im Pflegedienst kennt sie die Probleme von pflegenden Angehörigen. “Tatsächlich fühlen sich rund 70 Prozent der Pflegenden mit dieser Aufgabe überfordert. Das liegt oftmals daran, dass sie Hilfsangebote nicht in Anspruch nehmen, ja nicht einmal kennen”, so Kerstin Machwitz. Sie sieht es deshalb als wichtige Aufgabe an, diese Informationslücke zu schließen, damit pflegende Angehörige Hilfsangebote ausschöpfen können.

Die wichtigsten Anlaufstellen im Überblick

“Pflegende Angehörige sind sich in einem Punkt einig”, sagt Kerstin Machwitz, und diese Einigkeit lässt sich in einem Satz zusammenfassen: “Am Ende der Pflege wusste ich über alles Bescheid, was ich zu Beginn der Pflege dringend hätte brauchen können”. “Deswegen rate ich pflegenden Angehörigen, rechtzeitig eine Pflegeberatung und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen”.

Befindet sich Ihr Angehöriger im Krankenhaus, ist der Sozialdienst eine wichtige Adresse, um Unterstützung zu bekommen. Bei Bedarf stellt er den Kontakt zur Krankenkasse her, um beispielsweise Hilfsmittel zu beantragen oder einen Rehaplatz zu organisieren. Der Sozialdienst im Krankenhaus unterstützt Sie außerdem, wenn es um die Beantragung eines Pflegegrads, um Pflegehilfsmittel, um die Organisation einer Kurzzeitpflege oder um die Pflege in den eigenen vier Wänden geht. Manchmal sind es Pfleger oder Ärzte, die den Kontakt zum Sozialdienst im Krankenhaus herstellen. Geschieht dies nicht, sollten Sie selbst die Initiative ergreifen und den Sozialdienst beziehungsweise die Pflegeüberleitung kontaktieren.

Pflegeberatung für pflegende Angehörige

Als pflegende Angehörige steht Ihnen eine Reihe von Angeboten im Bereich der Pflegeberatung zur Verfügung, die manchmal mit Kosten verbunden sein können.

  • Es ist Aufgabe der Pflegekassen, Sie bei der Antragstellung zu unterstützen, um Leistungen zu empfangen. Das gilt für die Frage nach Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung sowie für die Einstufung in einen Pflegegrad. Sie erhalten eine kostenlose Pflegeberatung. Auf Wunsch ermitteln Pflegeberater den individuellen Pflegebedarf und erstellen einen individuellen Versorgungsplan.
  • In zahlreichen Bundesländern gibt es sogenannte Pflegestützpunkte, die von Kommunen und Pflegekassen eingerichtet wurden. Manche Kommunen haben auch Senioren- und Pflegeberatungsstellen. Dort bekommen pflegende Angehörige Unterstützung und werden bezüglich der örtlichen Hilfeangebote beraten.
  • Sofern Sie rechtliche Fragen zur Pflege von Angehörigen haben, können Sie sich an Verbraucherzentralen, Sozialverbände und unabhängige Patientenberatungen wenden.
  • Mit dem sogenannten Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro erstattet die Pflegekasse Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige, wobei nur die tatsächlich anfallenden Kosten erstattet werden.
  • Pflegekassen bieten in Zusammenarbeit mit professionellen Pflegekräften und Wohlfahrtsverbänden kostenlose Pflegeschulungen, praktische Demo-Videos und schriftliche Informationen an.

Manche Kranken- und Pflegekassen bieten für pflegebedürftige Angehörige und für die Pflegenden spezielle Kuraufenthalte an. Darüber hinaus finden Sie kostengünstige Urlaubsangebote bei Organisationen der Behindertenpflege sowie bei Wohlfahrtsverbänden.

Sonstige Beratungsangebote

“Damit ist das Angebot für pflegende Angehörige noch längst nicht erschöpft”, erklärt Kerstin Machwitz. “Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von weiteren Beratungsangeboten, die Sie kennen und nutzen sollten”, rät die Geschäftsführerin der Pflegehelden OWL. Dazu gehören unter anderem diese:

  • Seniorenberatungsstellen informieren Sie über regionale Angebote für Senioren.
  • Wohnberatungsstellen leisten wertvolle Hilfestellung, wenn es um den barrierefreien Umbau einer Wohnung oder eines Hauses geht.
  • Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige helfen Ihnen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Anregungen sowie Tipps zu bekommen.
  • Die Experten am Pflegetelefon des Bundesfamilienministeriums helfen bei allen Fragen rund um die Pflege. Es ist von Montag bis Donnerstag zwischen 9 und 18 Uhr unter der Rufnummer 0 30 | 20 17 91 31 oder unter der E-Mail info@wege-zur-pflege.de zu erreichen.

Darüber hinaus gibt es das Bürgertelefon des Bundesministeriums für Gesundheit. Die Telefonnummer lautet 0 30 | 3 40 60 66-02. Anrufen können Sie von Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr. Hier bekommen Sie Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen der Pflegeversicherung.
Damit ist das Ende der Hilfsangebote noch nicht erreicht. Es gibt Selbsthilfegruppen, die sich auf unterschiedliche Krankheiten und Dienste spezialisiert haben. Dazu gehören unter anderem Alzheimer Gesellschaften, Betreuungsvereine und Betreuungsstellen, Hospiz- und Palliativdienste, Beratungsstellen für behinderte Menschen und ihre Angehörigen, den sozialpsychiatrischen Dienst bei Vorliegen psychischer Erkrankungen im Alter sowie gerontopsychiatrische Beratungsstellen. “Recherchieren Sie auch im Internet Online-Beratungsangebote”, rät Kerstin Machwitz. “Wichtig ist, dass Sie die Hilfsangebote kennen und wissen, dass Sie mit der Pflege eines Angehörigen nicht allein sind”.

Weiterführende Informationen und hilfreiche Links

Wir sind für Sie da!

Kerstin Machwitz
Pflegehelden Ostwestfalen-Lippe

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Kerstin Machwitz
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