Treppenlift

Ob durch das Alter, einen Unfall oder eine Erkrankung – Mobilitätseinschränkungen können innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände zu einer unüberwindbaren Hürde werden und die Selbstständigkeit stark einschränken. Der Einbau eines Treppenlifts kann hier in vielen Fällen einen Umzug in eine barrierefreie Wohnung oder ein Pflegeheim verhindern.

Das Wichtigste in Kürze

  • Treppenlifte gibt es sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich. Dank einer individuellen Anpassung ist der passende Treppenlift nahezu bei allen Treppen zu finden. Es gibt beispielsweise auch Treppenlifte für schmale Treppen und kurvige Treppen.
  • Die Anschaffung eines Treppenlifts ist mit hohen Kosten verbunden. Es gibt jedoch eine Reihe von Zuschüssen und Fördermöglichkeiten.
  • Für Rollstuhlfahrer:innen und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind, bieten Plattform- und Hublifte spezielle Lösungen, um Treppen zu überwinden.

Vorteile von Treppenliften

Die Anschaffung eines Treppenlifts kann einen wesentlichen Beitrag leisten, um Treppen trotz Beeinträchtigungen zu überwinden. So kann der Einbau eines Stieglifts einen Umzug in eine barrierefreie Wohnung oder ein Pflegeheim in vielen Fällen verhindern. Insbesondere im Zusammenhang mit einem ambulanten Pflegedienst oder einer Betreuung im Rahmen der „24-Stunden-Pflege“ besteht die Möglichkeit des weitgehenden Erhalts eines selbstbestimmten Lebens.

Die gute Nachricht: Dank flexibler Treppenaufzüge und kompakter Bauweisen ist der Einbau bei nahezu allen Treppen möglich. Aufgrund der schlanken Konstruktion und platzsparenden Montage der Schienen bleibt eine normale Treppennutzung weiterhin möglich.

Gut zu wissen!

Ein Treppenlift, der klappbar ist nimmt nur wenig Platz ein – selbst im ausgeklappten Zustand sind das, je nach Modell, nur etwa 64 bis 77 cm.

Treppenlift im Innenbereich

Sowohl innerhalb der Wohnung als auch im Treppenhaus ist der Einbau von Treppenliften möglich. Die Grundvoraussetzung ist lediglich eine Mindest-Treppenbreite von 70 cm. Dabei gibt es verschiedene Bauweisen:

  • Sitzlifte: Entsprechende Modelle sind im Innenbereich am weitesten verbreitet. Die Nutzer:innen setzen sich für die Fahrt auf einen Sitz und starten den Lift über einen Bedienhebel.
    Dieser überwindet den Höhenunterschied dann entlang einer Schiene, die dem Treppenverlauf folgt. Komponenten wie Gurte oder Armlehnen gewährleisten dabei eine hohe Sicherheit während der Fahrt. Das macht einen Treppenlift auf Wendeltreppen und Co. zu einem verlässlichen Helfer.
  • Stehlifte: Diese eignen sich vor allem für Personen mit Gelenkproblemen wie beispielsweise versteiften Gelenken. Der Stehlift bietet eine vergleichsweise kleine Plattform, die dafür ausgelegt ist, den Lift im Stehen zu nutzen.
    Um ein Herunterfallen zu verhindern, sind Stehlifte mit einem Sicherheitsbügel oder einem Gurt ausgestattet. Armlehnen sorgen während der Fahrt zusätzlich für einen stabilen Stand. Der Vorteil von Stehliften ist der geringe Platzbedarf, wodurch sie sich auch an engen Treppen problemlos montieren lassen.
  • Plattformlifte: Diese funktionieren wie Stehlifte, verfügen allerdings über eine deutlich größere Fläche, um auch Personen mit Rollator oder Rollstuhl transportieren zu können. Deshalb muss für den Einbau eines Plattformlifts eine breite Treppe vorhanden sein.

Um Platz zu sparen, sind die Liftschienen vielfach so schmal konstruiert, dass sich die Treppe weiterhin auch zu Fuß nutzen lässt. Viele Modelle verfügen darüber hinaus über einen platzsparenden Klappmechanismus.

Treppenlift für Außen

Eine Treppe im Außenbereich kann ebenfalls die Mobilität stark einschränken. Insbesondere dann, wenn der Zugang zur Wohnung oder zum Garten nicht durch Rampen sichergestellt ist. Zusätzlich erhöhen widrige Witterungsbedingungen das Unfallrisiko auf Treppen deutlich, sodass ein Treppenlift eine sinnvolle Anschaffung sein kann.

Der Fokus bei Außen-Treppenliften liegt vor allem auf einer robusten Bauweise, die Wind und Wetter dauerhaft standhält. Sowohl der Sitz als auch die Schienen bestehen aus wetterfesten Materialien, die frostsicher, feuchtigkeitsresistent und UV-beständig sind.

Möglich sind auch hier ganz unterschiedliche Ausführungen, die optimal an den Treppenlauf angepasst sind. Die Montage ist dabei entweder über Schienen oder entlang eines Geländers sowohl an geraden wie auch geschwungenen Treppen in jeder Länge ausführbar.

Der Antrieb von Treppenliften im Außenbereich erfolgt meist über einen integrierten Akku, der sich an den Haltestellen automatisch auflädt. So schränken auch Stromausfälle die Funktionsfähigkeit des Liftes nicht ein.

Treppenlift: Rollstuhl geeignet

Nicht immer ist Rollstuhlfahrer:innen die Nutzung eines Treppenliftes möglich – schließlich müssen sie sich dafür umsetzen. Steht am anderen Ende des Lifts kein zweiter Rollstuhl bereit, hilft ein Treppenlift ohnehin nicht weiter.

Alternativen für die klassischen Treppenlifte, die sich sowohl im Innen- als auch Außenbereich für Rollstuhlfahrende eignen, sind Plattformlifte. Diese setzen einen breiteren Treppenaufgang voraus, da hier eine befahrbare Plattform den Höhenunterschied entlang des Treppenverlaufs überwindet. Die Funktionsweise ist die gleiche wie bei einem Stehlift.

Hebebühnen beziehungsweise Hublifte bewegen sich vertikal. Das hat den Vorteil, dass keinerlei bauliche Veränderungen an der Treppe erforderlich sind, allerdings ist eine Freifläche am Treppenabsatz wichtig.

Gut zu wissen!

Eine weitere Alternative für Rollstuhlfahrer:innen sind Treppenraupen, die den Einbau eines Treppenlifts überflüssig machen. Die Anschaffungskosten ab rund 4.000 Euro fallen allerdings ungleich geringer aus.

Checkliste zur Anschaffung eines Treppenlifts

  • Bevor Sie den Treppenlifter kaufen, ist es sinnvoll, einen Antrag auf Bezuschussung bei der Pflegekasse oder einem anderen Leistungsträger zu stellen.
  • Holen Sie mehrere Angebote ein und vergleichen Sie die Leistungen und Preise. Hilfreich ist auch ein Blick auf die Treppenlift Tests der Stiftung Warentest.
  • Achten Sie beim Kauf auf eine 2-jährige Garantie, einen guten Kundenservice und die Konditionen für Wartung und Reparaturen. Im Optimalfall besteht zudem eine Rückkaufoption beim Treppenlift-Anbieter. Selbstverständlich sollte der Lift auch über ein gängiges Prüfzeichen verfügen.
  • Nehmen Sie, wenn möglich, eine Probenutzung wahr – informieren Sie sich auch über Alternativen wie einen Treppenaufzug oder einen mobilen Treppenlift.
  • Nach einem Vergleich der Angebote inkl. der Treppenlift-Kosten klären Sie Rückfragen mit dem Treppenlift-Anbieter

FAQ – Häufige Fragen zum Thema Treppenlifte

Ein Treppenlift ist ein Hilfsmittel für mobilitätseingeschränkte Personen, die Treppen nicht aus eigener Kraft überwinden können. Er befördert die Personen entlang des Treppenlaufs von einer Etage in die nächste, sodass man aus technischer Sicht von einem Treppenschrägaufzug spricht.

Ein Treppenaufzug folgt über einem Schienensystem dem Treppenverlauf. Der Antrieb erfolgt dabei über einen Akku, der sich selbstständig in der Halteposition auflädt. Die Steuerung des Lifts ist über einen Bedienhebel einfach und unkompliziert.

Die Kosten von Treppenliften unterscheiden sich deutlich voneinander. Sie hängen nicht nur vom Anbieter ab, sondern auch davon, ob der Lift im Innen- oder Außenbereich zum Einsatz kommt. Der Treppenverlauf und die -länge wirken sich zudem genauso auf den Preis aus wie die Ausstattungsmerkmale des Lifts.

Zunächst tragen Sie die Kosten für den Einbau eines Treppenaufzugs selbst. Allerdings gibt es Fördermöglichkeiten, die Sie beanspruchen können. Die wichtigsten sind beispielsweise der Zuschuss der Pflegekasse zu wohnumfeldverbessernden Maßnahmen und der Investitionszuschuss der KfW für das altersgerechte Umbauen. Daneben ist die Anschaffung steuerlich als außergewöhnliche Belastung absetzbar.

Zuvor ist das Einholen einer Zustimmung bei Vermieter:innen notwendig. Diese dürfen die Zustimmung nur unter bestimmten Voraussetzungen verweigern. Das können die Interessen anderer Mieter:innen im Haus oder eine fehlende Sicherheit für den Rückbau sein.

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Unsere Dienstleistungen in der
sog. 24-Stunden-Pflege

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