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Rampen und Rampensysteme für Rollstuhlfahrer:innen

Der Umbau der eigenen Wohnung für mehr Barrierefreiheit ermöglicht ein selbstbestimmtes und eigenständiges Leben, auch bei starken Mobilitätseinschränkungen. Insbesondere ein Rollstuhl stellt dabei hohe Anforderungen an ein Umfeld ohne Hindernisse – sowohl in der eigenen Wohnung als auch hinsichtlich eines mühelosen Zugangs zum Haus. Rollstuhlrampen für Treppen und Rampensysteme bieten sich hier als praktische Lösungen an.

Das Wichtigste in Kürze

  • Rampensysteme und Rollstuhlrampen ermöglichen Menschen, die im Rollstuhl sitzen, das stufenlose Überwinden von Höhenunterschieden.
  • Rampen gibt es sowohl für den Innen- als auch Außenbereich, als fest verbaute Lösung oder auch mobile Schienen.
  • Die Finanzierung ist bei einem anerkannten Pflegegrad durch die Pflegekasse möglich.
  • Auch die Kranken- oder Unfallkasse oder die Berufsgenossenschaft kommt womöglich für die Kosten auf.

Was sind Rollstuhlrampen?

Rampen dienen dazu, Hindernisse wie Schwellen oder Stufen mittels einer durchgängigen Fläche zu überbrücken, sodass auch Menschen mit Rollstühlen oder Rollatoren diese überwinden können. Rampen sind daher ein wichtiger Baustein für das Erreichen von Barrierefreiheit.

Sinnvoll ist ihr Einsatz überall dort, wo Absätze, Stufen oder Schwellen die Bewegungsfreiheit von Personen einschränken. Auch für den Einstieg ins Auto, für öffentliche Verkehrsmittel oder an Bordsteinkanten gibt es spezielle Lösungen.

Arten von Rollstuhlrampen

Hinsichtlich ihrer Konstruktion lassen sich zwei verschiedene Arten von Rollstuhlrampen unterscheiden:

  • Flächenrampen haben eine durchgehende, befahrbare Fläche. Sie zeichnen sich durch hohe Stabilität aus und eignen sich für jede Art von Gehhilfen.
  • Schienenrampen hingegen bestehen aus zwei Schienen, die im Abstand der Rollstuhlräder parallel zueinander verlaufen. Ihr Vorteil ist das geringere Gewicht, allerdings eignen sie sich ausschließlich für Rollstühle.

Je nach vorhandener Barriere sind verschiedene Varianten möglich. Es gibt Brücken, die ein Hindernis überfahrbar gestalten, Keile für einzelne Stufen oder längere Rampen. Die Lösungen werden dabei entweder fest verbaut oder sind mobil.

Bauweise und Bestandteile von Rampen

Rollstuhlrampen und Rampensysteme unterscheiden sich je nach Einsatzort und der Art des zu überwindenden Hindernisses. Aber auch die Belastung wirkt sich auf die Bauweise aus.

Oft sind entsprechende Produkte daher aus Edelstahl oder Aluminium gefertigt. Die Oberfläche des Belags ist durch Beschichtungen oder spezielle Strukturen rutschfest gestaltet. So trägt eine Rollstuhlrampe am Hauseingang zur Sicherheit bei.

Weitere Kriterien für den (öffentlichen) Bau einer Rollstuhlrampe sind in der DIN 18040 festgelegt:

  • maximale Steigung von 6 Prozent
  • Bewegungsfläche von 1,50 * 1,50 Meter am Anfang und Ende der Rampe
  • Zwischenpodeste ab einer Rampenlänge von 6 Metern
  • seitliche Aufkantungen mit einer Höhe von mindestens 10 Zentimetern
  • gute Entwässerung
  • Rampenbreite mindestens 120 cm, optimal sind 150 cm

Die Steigung der Rampe ist entscheidend für den Kraftaufwand, der nötig ist, um eine Rampe zu überwinden. Eine Steigung von 6 Prozent gilt dabei für durchschnittliche Selbstfahrer:innen als gut machbar. Steigungen mit 20 Prozent schaffen hingegen nur elektrobetriebene Rollstühle oder starke Hilfspersonen.

Da mit jedem zusätzlichen Zentimeter Steigung die Länge der Rampe deutlich wächst, ist vor der Wahl der Rampe zu prüfen, ob der Platz überhaupt ausreichend ist. Alternativ bieten sich Hub- oder Plattformlifte an, um Höhenunterschiede mit dem Rollstuhl zu überwinden.

Für wen sind Rollstuhlrampen geeignet?

Rollstuhlrampen sind eine entscheidende Hilfe für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, sei es durch Alter, körperliche Einschränkungen oder temporäre Beeinträchtigungen. Sie sind nicht nur für Rollstuhlfahrer von Vorteil, sondern bieten auch Unterstützung für eine Vielzahl von Personen mit unterschiedlichen Bedürfnissen:

  1. Personen mit körperlichen Einschränkungen: Menschen, die aufgrund von Verletzungen, chronischen Erkrankungen oder altersbedingten Beeinträchtigungen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, profitieren erheblich von Rollstuhlrampen. Sie ermöglichen einen einfacheren und sichereren Zugang zu Wohnungen, Geschäften und öffentlichen Einrichtungen.
  2. Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter kann das Steigen von Treppen zu einer Herausforderung werden. Rampen bieten älteren Menschen die Möglichkeit, ihre Unabhängigkeit zu bewahren und Mobilitätseinschränkungen entgegenzuwirken.
  3. Menschen mit temporären Einschränkungen: Auch Personen, die aufgrund von Unfällen oder Operationen vorübergehend auf Hilfsmittel wie Krücken oder Rollstühle angewiesen sind, ziehen Nutzen aus Rollstuhlrampen.
  4. Schwache Hilfspersonen: Rollstuhlrampen sind nicht nur für die Betroffenen selbst wichtig, sondern auch für ihre Betreuer oder Familienmitglieder. Eine Rampe kann das Schieben eines Rollstuhls erheblich erleichtern, insbesondere wenn die Hilfsperson körperlich nicht stark genug ist, um schwere Lasten zu tragen oder Treppen zu bewältigen.

Rampe für den Rollstuhl: Kosten

Die Kosten einer Rollstuhlrampe hängen sowohl von der Länge als auch der Bauweise ab.

Feste Flächenrampen liegen preislich zum Beispiel zwischen 180 Euro für ein Modell aus Kunststoff und rund 600 Euro für eine Konstruktion aus Metall. Für leichte Carbon-Rampen müssen Sie bis zu 2.000 Euro investieren. Bei fest installierten Rampen können zusätzliche Kosten für Geländer anfallen, diese liegen etwa bei 300 Euro.

Schienenrampen dienen fast ausschließlich als mobile Rampen. Für ein Paar aus Aluminium können Sie, abhängig von der Länge, rund 200 bis 350 Euro einplanen.

Stufenrampen, die keilförmig vor einzelne Stufen gestellt werden, kosten zwischen 200 und 350 Euro, je nach Modell und Material.

Art der RampeGeschätzte Kosten
Feste Flächenrampen180 bis 600 Euro
Schienenrampen200 bis 350 Euro
Stufenrampen200 bis 350 Euro

Gut zu wissen!

Neben dem Kauf ist auch das Mieten von Rollstuhlrampen möglich. Das ist vor allem sinnvoll, wenn die Dauer des Bedarfs zeitlich begrenzt ist. Die Kosten hierfür liegen bei rund 10 Euro je Woche.

Finanzierung von Rollstuhlrampen

Die Überwindung von Schwellen im Wohnbereich oder auch einzelnen Stufen im Eingangsbereich muss nicht immer mit komplizierten Umbauten einhergehen. Oft reicht schon ein Tag aus, um die Wohnung barrierefrei zu gestalten. Liegt ein anerkannter Pflegegrad vor, trägt die Pflegekasse hier die Kosten von bis zu 4.000 Euro für die Wohnraumanpassung, wenn die Notwendigkeit festgestellt wurde.

Daneben gibt es Zuschussmöglichkeiten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), die den altersgerechten Umbau von Wohnraum fördert.

Als Hilfsmittel kann die Rollstuhlrampe für Ihren Angehörigen auch durch die Krankenkasse finanziert werden. Hier muss die Rampe der Krankenbehandlung dienen. Bei einem Unfall kommt unter Umständen die Unfallkasse oder die Berufsgenossenschaft für die Kosten auf.

Die Ultimative Checkliste für die Auswahl der Passenden Rollstuhlrampen

Wenn Sie oder ein geliebter Mensch auf einen Rollstuhl angewiesen sind, ist die Mobilität zu Hause und unterwegs von entscheidender Bedeutung. Eine der größten Herausforderungen kann der Zugang zu Gebäuden sein. Hier spielen Rollstuhlrampen eine wesentliche Rolle. Doch wie wählen Sie die richtige Rampe aus? Unsere Checkliste hilft Ihnen dabei, eine informierte Entscheidung zu treffen:

  • Messungen und Platzbedarf: Bevor Sie eine Rampe kaufen, messen Sie den Platz, an dem sie installiert werden soll. Berücksichtigen Sie die Länge und Höhe der Treppe oder des Eingangs.
  • Material und Haltbarkeit: Rampen gibt es in verschiedenen Materialien, einschließlich Aluminium, Holz und Stahl. Wählen Sie ein Material, das langlebig ist und den Witterungsbedingungen Ihrer Region standhält.
  • Tragbarkeit und Lagerung: Benötigen Sie eine feste oder eine tragbare Rampe? Tragbare Rampen sind ideal für Personen, die reisen oder die Rampe an verschiedenen Orten verwenden möchten.
  • Sicherheitsmerkmale: Sicherheit geht vor. Achten Sie auf Funktionen wie rutschfeste Oberflächen, Handläufe und ausreichende Breite, um eine sichere Nutzung zu gewährleisten.
  • Anpassungsfähigkeit und Flexibilität: Manche Rampen bieten verstellbare Höhen oder modulare Teile, die je nach Bedarf angepasst werden können.
  • Budget und Kosten: Setzen Sie ein realistisches Budget fest, aber bedenken Sie, dass die billigste Option nicht immer die beste Wahl ist. Qualität und Sicherheit sollten an erster Stelle stehen.
  • Einholen von Expertenmeinungen: Zögern Sie nicht, einen Experten zu konsultieren. Fachleute können wertvolle Einblicke und Empfehlungen basierend auf Ihren spezifischen Anforderungen bieten.

Diese Checkliste hilft Ihnen sicherzustellen, dass Sie eine Rollstuhlrampe wählen, die nicht nur funktional ist, sondern auch Sicherheit und Komfort für den Benutzer bietet. Es geht darum, Unabhängigkeit und Zugänglichkeit im Alltag zu verbessern.

FAQ – Häufige Fragen rund um Rampen für Rollstühle

Die Kosten für eine Rampe orientieren sich maßgeblich an der Ausführung. Feste Flächenrampen sind mit bis zu 600 Euro meist am teuersten, gefolgt von Schienenrampen und Stufenrampen.

Rollstuhlrampen sind höchstens 6 m lang, danach erfolgen Zwischenpodeste, um die Sicherheit der Nutzer:innen zu gewährleisten.

Für eine Kostenübernahme oder einen Zuschuss können sich Betroffene an die Krankenkasse, die Pflegekasse oder die KfW wenden – hier ist ein gesonderter Antrag nötig.

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Unsere Dienstleistungen in der
sog. 24-Stunden-Pflege

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